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READER—Was kommt nach dem Tod?

Textfeld: Hoffnung auf Auferstehung der Toten oder gar - wie das Apostolische Glaubensbekenntnis wörtlich sagt - des Fleisches primitiv aus. Unser Körper wechselt seine Zellen im Lauf unseres Lebens einige Male, und da redet das Christentum von Auferstehung! Was meint diese Lehre wirklich? Das läßt sich nicht theoretisch entwickeln. Von der Auferstehung Jesu her, durch die Gott auf die Erwartungen und Sehnsüchte der Menschheit nach ewigem Leben geantwortet hat, kann man einiges deutlich machen:
Auferstehung ist nicht Wiederbelebung eines Toten, sondern radikale Verwandlung. Zwischen dem irdischen und dem neuen Leben besteht ein Bruch (Diskontinuität).
Es ist derselbe Mensch, dem Tod und Auferstehung widerfahren. Die Identität der Person bleibt. Somit besteht zwischen dem irdischen und dem neuen Leben ein Zusammenhang (Kontinuität). Dieser Zusammenhang bezieht sich auf den ganzen Menschen in seiner Leiblichkeit, nicht nur auf die Seele.
Im Gegensatz zur Lehre von der Unsterblichkeit der Seele hält biblische Anschauung an der Einheit und Ganzheit des Menschen fest. In diesem Punkte stimmt die Bibel mit den modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen vom Menschen überein. Man kann den Menschen nicht in verschiedene Teile aufspalten, die für sich existieren. Auferstehung heißt: Der ganze Mensch als Leib, Seele und Geist ist zu ewiger Gemeinschaft mit Gott bestimmt. Derselbe Mensch, der hier lebt und stirbt, soll auferweckt werden. Seine Leiblichkeit gehört unabdingbar zu seiner Identität. Mein Leib ist nicht ein Kleid, das ich abstreifen kann. Zu mir gehört auch meine Lebensgeschichte. Vor Gott ist der Mensch einmalig und unverwechselbar. Deshalb wird in die Auferstehung all das hineingenommen, was dem Menschen diese Einmaligkeit gibt: sein Leib, seine Geschichte.
»Die künftige Auferstehung der Toten wird offenbar machen, was jetzt schon für den unserem Leben gegenwärtigen ewigen Gott das Geheimnis unserer Lebensgeschichte bildet ... Es ist tatsächlich dasselbe Fleisch, es ist die ganze Ausdehnung unseres gegenwärtigen Lebens, die am Gegensatz zu ihrer menschlichen Bestimmung im Gericht Gottes vergehen oder durch Teilhabe an seiner Ewigkeit und Herrlichkeit verewigt und verherrlicht werden wird« (Pannenberg).
Wir hoffen nicht auf eine »private« Beziehung zwischen Gott und der einzelnen Seele, sondern auf die Gemeinschaft aller Vollendeten mit Gott und untereinander. Deshalb stellt das Neue Testament die Auferstehung